Das Programm des Bibliothekartages ist nun veröffentlicht. @hatorikibble hat bei den KollegInnen denn auch gleich mal nachgefragt, wie es mit den Metadaten des Programms aussehe: https://twitter.com/hatorikibble/status/568115300660613121 Leider nicht allzu gut. Aber immerhin, ein kleiner Lichtblick leuchtet im bibliothekarischen (Mikro)Datenstrom auf: ics! https://twitter.com/bibtag2015/status/569821673815465984 Da Word und PDF nicht sonderlich strukturierte Datenformate sind, habe ich das Kalenderexportformat (.ics) nach den Themenkreisen sortiert heruntergeladen und aus dem “DESCRIPTION”-Feld die Frauen-/Männerverteilung ausgelesen und analysiert.
TK1 | TK2 | TK3 | TK4 | TK5 | TK6 | TK7 | TK9 | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Frauen | 8 | 27 | 14 | 22 | 10 | 11 | 11 | 16 |
Männer | 0 | 31 | 11 | 19 | 20 | 19 | 3 | 6 |
unbekannt | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Frauen (%) | 88.9 | 46.6 | 56.0 | 53.6 | 33.3 | 36.7 | 78.6 | 72.7 |
Männer (%) | 0.0 | 53.4 | 44.0 | 46.4 | 66.7 | 63.3 | 21.4 | 27.3 |
unbekannt (%) | 11.1 | 0.0 | 0.0 | 0.0 | 0.0 | 0.0 | 0.0 | 0.0 |
(Warum gibt es eigentlich keinen Themenkreis 8?) TK 2 – 4 sind ausgewogen, TK1, 7 und 9 einerseits sowie TK 5 und 6 andererseits weisen jedoch eine unausgewogene Verteilung auf.
- TK 1: “Stadt, Land, Fluss: Fokus Öffentliche Bibliothek als Dritter Ort “
- TK 7: “Vielfalt im Angebot – Eindeutigkeit im Auftrag? Fokus Bibliothekstypologie und Kundenorientierung”
- TK 9: “Management und Führung: Fokus Organisationsentwicklung”
- TK 5: “Kuratieren, Sammeln und Erhalten: Fokus kulturelles Erbe”
- TK 6: “Bibliotheken für die digitale Wissenschaft: Fokus eScience und elektronisches Publizieren”
TK 2 sticht allerdings in anderer Hinsicht hervor: Mit 58 RednerInnen ist der Themenkreis (“Zwischen institutioneller Profilbildung und Kooperation: Fokus Bibliotheksstrategie und Bibliothekspolitik”) überrepräsentiert und spiegelt vielleicht die Situation im Bibliothekswesen wieder, dass die Zeiten der Selbstverständlichkeit vorbei sind und Fragen nach Profilierung & Politik für Bibliotheken drängender werden. Neben den Themenkreisen gibt es noch Invited Sessions der beiden Verbände BIB und VDB. Die Verteilung dort ergibt folgendes Bild:
VDB | BIB | |
---|---|---|
Frauen | 8 | 15 |
Männer | 9 | 6 |
Frauen (%) | 47.0 | 71.4 |
Männer (%) | 53.0 | 28.6 |
Es ist erfreulich, dass sich nach der Verteilung in den Themenkreisen kein stereotypes Muster ergibt. Man kann nicht sagen, dass Frauen eher im ÖB-Kontext reden (obwohl: in TK1 reden — bislang; ein Vortrag ist mit “N.N.” ausgewiesen — ausschließlich Frauen und bei den Invited Sessions des BIB ist die Verteilung auch einseitig), Männer dagegen eher im Management-Kontext und im VDB. Aber dass beim digitalen Themenkreis mehr Männer vorne sitzen, ist dann vielleicht doch (noch) Ausdruck eines Genderungleichgewichts. Mit kleinen Schritten kommen wir voran.
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